Engagementpreis der Stadt Waiblingen
Die meisten Demenzkranke mögen es, wenn alles immer gleich läuft. Die gleichen Leute in den gleichen Räumen, der gleiche Ablauf – dann finden sie sich besser zurecht. Überraschungen, Unvorhergesehenes und neue Gesichter: Lieber nicht!
In den Demenzbetreuungsgruppen der Hospizstiftung Rems-Murr-Kreis e. V. wird darauf Rücksicht genommen: Seit 12 Jahren bieten die Gruppen mehrmals pro Woche einen stabilen Rahmen, in dem dann durchaus Variationen möglich sind: Jahreszeitliche – und also wechselnde - Feste werden gefeiert und Erinnerungen ausgetauscht, die mal den „Waschtag“, mal das Kuchenbacken und mal das Thema „Ausflug“ betreffen. Es werden Spiele gespielt, Lieder gesungen, gemeinsam gevespert und Spaziergänge gemacht. Die TeilnehmerInnen haben viel Freude an „ihren“ Gruppenstunden – und ihre Angehörigen genießen die regelmäßige Entlastung, um selbst Besorgungen, Arztbesuche oder einfach den Haushalt erledigen zu können.
Als Erika Franke vor 12 Jahren mit dieser Arbeit begann, suchte sie sich als erstes ehrenamtliche Unterstützung. Seitdem begleitet und bereichert eine ganze Gruppe von Männern und Frauen die Betreuungsgruppen – in diesem Jahr haben sie sich um den Engagementpreis der Stadt Waiblingen beworben.
(Der Preis wird am 11.12. verliehen – derzeit ist das Ergebnis nicht bekannt)
Viele Jahre stemmte Erika Franke die Gruppenleitung im Hauptamt alleine. 2013 kam Annette Frik-Helber dazu und als irgendwann die Nachfrage nach Betreuungsplätzen weiter anstieg, wurde auf vier Termine pro Woche aufgestockt. Seitdem gibt es Betreuungsgruppen am Montag-, Dienstag- und Donnerstagvormittag und Freitags trifft sich eine Gruppe am Nachmittag. 2014 wurde 10-jähriges Jubiläum gefeiert mit einem eindrucksvollen Konzert für Kranke und Gesunde, Betreuer und Betreute, Menschen mit und Menschen ohne Demenz – es war ein herrliches Fest für alle Beteiligten.
Nun aber stehen, trotz aller Kontinuität, Veränderungen an: Erika Franke geht in den Ruhestand. Neueinsteigerin im Betreuungsteam ist Sophie-Theres Pröhl, die sich schon während ihres Sozialpädagogikstudiums ganz besonders für Demenz interessiert hat. Und weil Demenzkranke es mögen, wenn alles immer gleich läuft, bleibt ansonsten alles wie’s ist: Gleiche Räume, gleiche Abläufe, der gleiche schöne, stabile Rahmen in dem man sich prima zurechtfinden kann.
Derzeit sind in den Betreuungsgruppen einige Plätze frei. Anfragen nimmt Annette Frik-Helber unter der Nummer 0157 536 220 76 gerne entgegen.
Erika Franke, Sophie-Theres Pröhl, Annette Frik-Helber
