Erinnern (er)leben
Erinnerungsfeier des Stationäres Hospizes in der evangelischen Matthäuskirche erfährt großen Zuspruch
Das Team des stationären Hospizes, bestehend aus haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden richtete Anfang Oktober erneut eine gelungene Erinnerungsfeier aus. Das Team wurde dabei unterstützt von Pfarrerin Tamara Götz. Den musikalischen Rahmen gestalteten der noch junge Hospizchor unter der Leitung von Claudia Scholz, der Geigerin Claudia Göltenboth sowie dem Organisten Noa Riebesam. Die Hospizstiftung Rems-Murr-Kreis e.V. würdigt mit dieser Veranstaltung das Leben der verstorbenen Gäste und ebenso die gegenwärtige Situation der Hinterbliebenen, für die nach dem Tod des Angehörigen alles anders ist. Ca. 100 An- und Zugehörige kamen in die Matthäuskirche. Während der Feier veranschaulichten Blitzlichter aus dem Hospizalltag das individuelle Leben und ermöglichten einen Einblick in den Alltag im Hospiz. Zwischen Oktober 2024 und Juni 2025 waren 82 Menschen im stationären Hospiz in Backnang verstorben. Jede/r der Gäste wurde namentlich genannt und für jede/n Verstorbene/n wurde von den An- und Zugehörigen sowie vom Hospizteam eine Kerze im Kirchenschiff angezündet. Ein eindrucksvolles Lichtermeer entstand.
Diese Art der Erinnerungsfeier ist ein Angebot an die Hinterbliebenen, aber auch für das Hospizteam, sich in Gemeinschaft und doch im Stillen zu erinnern - an die gemeinsamen Momente im Hospiz und für die An- und Zugehörigen auch an die geteilte Lebenszeit mit dem verstorbenen Menschen. Der geschützte Rahmen ermutigt die Besucher/-innen, sich auf das gemeinschaftliche Erinnern einzulassen. Beim abschließenden Stehempfang kamen zahlreiche An- und Zugehörige bei Getränken und Fingerfood ins Gespräch und tauschten sich auch mit dem Team des stationären Hospizes und der Seelsorgerin aus. Das Hospizteam erhielt viele positive und sehr persönliche Rückmeldungen darüber, wie wertvoll dieses Angebot ist. So stellt die Veranstaltung ein wichtiges Ritual und einen Baustein der Trauerbewältigung dar und findet ihre Fortsetzung sicherlich wieder im nächsten Jahr.
Fotorechte und Text: S. Völker