Ehrenamtliche SterbebegleiterInnen beenden Ausbildung mit feierlichem Gottesdienst

 

Bereit, um zu helfen und beizustehen: Zwölf ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen und -begleiter haben jetzt ihre mehrmonatige Ausbildung beendet und dürfen nun in den Einsatz gehen. Im Rahmen eines feierlichen ökumenischen Gottesdienstes in der Backnanger Stiftskirche wurden die „Neuen“ in ihr Amt eingeführt und erhielten auch ihre Zertifikate. Die ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und -begleiter werden ab jetzt offiziell für die Hospizstiftung Rems-Murr-Kreis e.V. unterwegs sein, mit Sterbenden entweder ambulant – das heißt zu Hause, im Krankenhaus oder auch im Pflegeheim – oder stationär im Hospiz Zeit verbringen sowie auch umfassend für belastete Angehörigen da sein. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und bedanken uns von Herzen auch im Namen derer, die eine schwierige Zeit durchmachen und auf Unterstützung warten“, sagte Heinz Franke, Geschäftsführender Vorstand der Hospizstiftung, am Rande des Abschlussgottesdienstes. „Die neuen ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und -begleiter haben eine zeitlich intensive, fachlich und emotional anspruchsvolle Ausbildung absolviert. Sie sind bereit und voller Elan, dorthin zu gehen, wo sie gebraucht werden, und durch Zuwendung und Mitmenschlichkeit zu wirken.“

 

Geleitet wurde der Gottesdienst in Backnang von Dekan Wilfried Braun (evangelisch) und Diakon Carsten Wriedt (katholisch). Die Kantorei der Stiftskirche sorgte eindrucksvoll für einen würdigen musikalischen Rahmen. Die ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und -begleiter hatten sich bereits im Vorfeld des Gottesdienstes thematisch eingebracht und die Feierlichkeit aktiv mitgestaltet. So durchzog den Gottesdienst das Motiv der Hände: Hände, die einander gereicht werden und auf diese Weise Menschen in jeder Lebenssituation verbinden können, die sich berühren und so für Wärme und Geborgenheit sorgen und die auch dazu einladen, Hilfe anzunehmen und sich anzuvertrauen. Dekan Braun und Diakon Wriedt zogen auch einen Vergleich zur Bibel, in dem Hände ebenfalls eine ganz wesentliche Rolle spielen: Als die Freunde eines Gelähmten ihren kranken Kameraden vor Jesus bringen möchten und nicht durchkommen, nutzen sie ihre Hände dazu, das Dach des Hauses abzudecken, in dem sich Jesus gerade aufhält, und den Kranken auf seinem Bett behutsam zu Jesus herunterzulassen. Auch sie helfen also, zeigen Mitmenschlichkeit und Solidarität und beeindrucken durch ihre Fürsorge.

 

Im Rahmen der anschließenden Zertifikatsübergabe würdigte Hospizstiftungs-Vorstand Heinz Franke das Engagement der neuen Sterbebegleiterinnen und -begleiter und betonte deren Rolle als Menschen, die in schwierigen Lebenslagen Halt geben und viel bewirken können. Außerdem wies er darauf hin, dass der feierliche Abschlussgottesdienst, um neue Ehrenamtliche in ihr Wirken einzuführen, von der Hospizstiftung bereits seit fast drei Jahrzehnten praktiziert werde und daher zur beachtenswerten Tradition geworden sei.

 

Nach dem Ende ihrer Ausbildung sind die zwölf „Neuen“ nun bereit, ihren Aufgaben vollumfänglich nachzugehen. Das heißt konkret: sich ganz auf die Situation vor Ort einlassen und auf die Wünsche und Bedürfnisse Sterbender eingehen. Zusammen lesen, spazieren gehen, singen, malen, reden, zuhören – oder wenn das nicht mehr möglich ist, einfach da sein und die Hand halten. Zudem sind sie auch den Angehörigen eine große emotionale Stütze und können ganz praktisch helfen. Dabei werden die Begleiter von der Hospizstiftung unterstützt. So gibt es beispielsweise regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit anderen ehrenamtlich Tätigen, Supervisionen und Fortbildungen. Auch die gerade neu Ausgebildeten werden nun je nach Wirkungsstätte in ihre jeweilige örtliche Gruppe integriert. So stehen sie mit ihrer neuen Aufgabe nicht allein da, sondern können sich ihrerseits über kompetente, behutsame und freundschaftliche Begleitung auf ihren ganz persönlichen Wegen durch das Ehrenamt verlassen.

 

 

Text: T. Langenbach

Fotorechte: S. Lange

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