Farben und Formen schaffen Begegnungsräume im Hospiz

Vernissage der Künstlerin Anette Lineal findet großen Anklang bei den MitarbeiterInnen

 

Es ist Mai- Freitag Vormittag. Der einzelne Hospizmitarbeitende betritt seine Arbeitsstätte wie gewöhnlich durch den pinken Haupteingang des Gebäudes. Man wird von gelb-orangenen Tönen empfangen, denn die Wandfarbe des Hospizes gestaltet sich in diesen Farbnuancen. Doch an diesem Tag ist etwas anders. Bereits beim Eintreten wird man von einem dreigeteilten Bild in Wasserfarbtönen und einem silbrig schillernden Zentrum empfangen. „Der Aufbruch“ steht unterhalb des Bildes. Für einen Moment hält man inne- die aufstrebende Formation an Pinselstrichen auf der Leinwand genau im Auge. Ist es vielleicht eine Blüte? Ein wogendes Meer? Doch schon geht es weiter – der Dienstalltag ruft- die ersten Treppenstufen hinauf und just begegnet man dem nächsten Gemälde „Farbträume in blau“…. Begegnung- das ist tatsächlich das richtige Stichwort für die vor kurzem stattgefundene Ausstellungseröffnung mit Annette Lineal. An diesem Vormittag ist die Künstlerin im Hause und bringt dem geschäftsführenden Vorstand Heinz Franke und einer Gruppe von haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen ihre Gedanken zu den einzelnen Werken nahe.

 

16 Bilder hängen bis Mitte September an verschiedenen Orten im Hospiz und sollen -laut Lineal-Begegnungsräume schaffen- zwischen BetrachterIn und Gemälde. Es ist eine Einladung, in sich hineinzuhorchen: Wie wirkt das Bild auf mich? Wie geht es mir derzeit? Annette Lineal möchte die Resonanz der Umwelt, die sie spürt, nach außen bringen und der BetrachterIn Kraft schenken- diese Intention spürt man ganz deutlich bei ihren Werken. Beim Prozess des Betrachtens (mal sind es z.B. Mandalas, mal Engel oder auch christliche Symbole), wird das Auge mithilfe der ausdrucksstarken Farbgebung ins Zentrum des Bildes gelenkt. Die Dreidimensionalität ihrer Bilder bildet ebenso ein interessantes Charakteristikum- es ist die Verwendung von Acrylfarbe und verschiedenen Materialien wie z.B. Sand, Bienenwachs und Silberflocken, die die BetrachterInnen zum Kern des Gemäldes leiten und im besten Fall zu einem- wie sie es nennt- Herzraum der Begegnung werden lässt. Genau das ist auch Hospizarbeit. Wir sind sehr froh, Kunst im Hospiz erlebbar zu machen. Ein großes Dankeschön gilt Annette Lineal!

 

Text: Sophie-Theres Pröhl
Fotorecht: Sylvia Achenza

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